Workshop: 'Diversity of Identities in Prehistory, Early History and Presence' in Nitra (Slowakei)

30.10.2018

Von 29. bis 30. Oktober 2018 hatten wir die Ehre, an dem internationalen Workshop Diversity of Identities in Prehistory, Early History and Presence, welcher von Peter C. Ramsl und Branislav Kovár in der Akademie der Wissenschaften des Archäologischen Instituts in Nitra organisiert wurde, teilzunehmen. Es handelte sich dabei um die Abschlusskonferenz anlässlich Peter Ramsls SASPRO Projektes über "Male Identities in La Tène period cemeteries in the Middle Danube area". Zu allererst möchten wir vor allem ihm danken, uns die Möglichkeit gegeben zu haben, in Nitra mit dabei zu sein!

Nach einer amüsanten Anreise mit dem Bus von Wien nach Nitra wurden wir nicht nur von herrlichen 20° C, sondern auch von den schon anwesenden Workshop Teilnehmern herzlich willkommen geheißen. Der Workshop selbst fand in einer sehr angenehmen Atmosphäre statt und ermöglichte uns, aktuelle Forschungsarbeiten aus der Slowakei, Böhmen, Mähren, Ungarn, aber auch Kroatien und Bulgarien kennenzulernen.

Dabei zeigte sich, wie viele unterschiedliche Zugänge es zu dem Thema "Identität" gibt, von theoretischen Ansätzen zur Definition des Begriffes "Identität" bis hin zu praktischen Überlegungen, wie oder inwieweit aus den materiellen Hinterlassenschaften der Urgeschichte Rückschlüsse auf die Identität eines Individuums bzw. einer Gruppe/Kultur gezogen werden können. Bei vielen Forschungsarbeiten ging es dabei vor allem um die Frage nach der Geschlechtsidentität bzw. die sozialen Rollen der Individuen.

Trotz der unterschiedlichen Forschungsarbeiten hat sich letztlich immer wieder gezeigt, dass es prinzipiell sehr wichtig ist, bei der Wahl verschiedener Termini auf deren Bedeutung und Verwendung zu achten, um entsprechende Aussagen treffen zu können bzw. auch einen wissenschaftlichen Vergleich zu ermöglichen.

Letztlich ist bereits der Begriff Identität schon schwierig zu definieren, da es, wie Hrjove Potrebica (Unversity of Zagreb) deutlich gezeigt hat, verschiedenste Identitäten eines Menschen gibt und es ungeheuer schwer ist, aus einem Grabinventar Rückschlüsse auf das Individuum bzw. (s)eine Kultur zu treffen. Auch Katharina Rebay-Salisbury (OREA, Österreichische Akademie der Wissenschaften) hat in einer Zusammenfassung betont, dass wir uns nicht nur auf die materiellen Hinterlassenschaften, sondern viel mehr auch auf Lebensprozesse, "lifecycles" konzentrieren sollten, um mögliche Identitäten ableiten zu können.

Ohne Zweifel gibt es in diesem Bereich noch viel Forschungsarbeit zu leisten und daher wollen wir unseren Bericht gerne mit einem Zitat von Hrjove Potrebica abschließen:

"Now we know that we don`t know."

Es war eine großartige Erfahrung, über die Landesgrenzen hinauszuschauen und etwas über die Ergebnisse der Forschungsarbeiten unserer östlichen Nachbarn zu erfahren.

Mehr Infos über das Projekt Male Identities in La Tène period cemeteries in the Middle Danube area von Peter Ramsl gibt es hier.

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